Lingerie im Wandel der Zeit

03.03.10

Der Begriff Lingerie steht für alle praktischen und modischen Teile, die unter der Oberbekleidung oder auch als alleinige Kleidungsstücke getragen werden können. Die ersten Teile der Lingerie bestanden aus Tüchern, die man sich um den Körper wickelte. Der erste BH aus Gürteln und daran geknüpften Taschentüchern ist aus der Geschichte der Lingerie genauso wenig wegzudenken wie die mit Rüschen besetzten Damenunterröcke, die unter den weit ausschweifenden Krinolinenkleidern getragen wurden.

Die historische Reizwäsche, die man mit dem Begriff Lingerie verbindet, bestand zu einem großen Teil aus schwerer Baumwolle. Dabei konnte man an der Art der Gestaltung der Unterwäsche bereits ablesen, zu welcher gesellschaftlichen Schicht der jeweilige Träger gehörte. In den unteren Klassen der Gesellschaft fand man fast nur schlichte Modelle ohne jeden Zierrat. Die Wäsche musste praktisch sein und ihren Zweck, nämlich das Wärmen des Trägers erfüllen. Häufig trugen auch die Damen lange Unterhosen, jedoch in sehr viel pludrigeren Ausführungen, als man sie heute kennt.

Bei den oberen Zehntausend setzten sich in der Lingerie sehr schnell auch Verzierungen durch. Die mit Klöppel- oder Häkelspitze versehenen Säume der Unterröcke durften gern auch einmal unter dem Rock hervor blitzen. Mit Rüschen wurde das Volumen der Unterwäsche vergrößert, was letztlich auch dazu diente, den Damen mit klassischer Rubensfigur optisch zu einer schmalen Taille zu verhelfen.

Heute verwendet man in der modernen Lingerie sehr viel leichtere Materialien. Sie müssen schmiegsam, atmungsaktiv und pflegeleicht sein. Da im Umgang mit der Sexualität auch in der Mode sehr viele Tabus gefallen sind, kann man heute in fast allen Shops auch Dessous kaufen. Sie dienen in der Hauptsache der Steigerung der Lust und zeigen mehr nackte Haut, als sie verhüllen. Sogar essbare Unterwäsche hat Einzug ins erotische Sortiment der Lingerie gehalten.